Seite wählen

Gemeinsam (remote) kreativ: 4 einfache Techniken für Content Manager:innen

Avatar-Foto

Julia Rupanovits-Ortner

Julia Rupanovits-Ortner ist Head of Content Creation. Von informativen Native-Advertising-Inhalten über fesselnde Krimis bis hin zu ausgiebigen Google-Rezensionen begeistern sie Geschichten verschiedenster Art.

Ob man nun gerade kreativ feststeckt oder für ein Projekt besonders viele neue Impulse sucht: Die kreative Power des Teams zu nutzen hat enormes Potenzial!

Natürlich sind ressourcen- und deadline-technisch nicht bei jedem Projekt auch gemeinsame Brainstormings und Kreativ-Sessions möglich. Aber hin und wieder sollten Content Manager:innen dennoch den kreativen Austausch suchen.

Das Beste: Mit den richtigen Techniken ist die gemeinsame Anwesenheit im Büro dafür gar nicht notwendig. In unserem Creativity Toolkit, von dem wir bereits im Beitrag „5 Strategien, mit denen Content Manager:innen ihre Kreativität anzapfen“ bfinden sich daher 4 Kreativ-Methoden, die wir gemeinsam und remote nutzen können.

1. Perspektivenwechsel: Die Kopfstandmethode

Ist ein neuer Blickwinkel auf Dinge gefragt? Dann auf zur Kopfstandmethode. Remote nutzen wir dafür einen eigens eingerichteten Creativity-Channel in unserem Kommunikationstool Slack.

So geht’s: Zunächst muss die Person, die den gemeinsamen Kreativprozess startet, die Ausgangslage in einer Frage formulieren. Also beispielsweise: „Was müssen wir tun, um mehr Besucher:innen für die Region XY zu gewinnen?“ Mit der Kopfstandmethode wird diese Frage nun ins Gegenteil umgedreht, also: „Was müssen wir tun, um WENIGER Besucher:innen für die Region XY zu gewinnen?“ Diese Frage wird (mit der Information, wie lange das Brainstorming laufen darf) im Channel gepostet. Sämtliche Antworten, die nun folgen, dienen als Grundlage für Ansätze, die das Ursprungsproblem lösen sollen. Häufig fällt es uns nämlich schlichtweg leichter, Antworten auf gegenteilige Fragen zu finden.

2. Aus Auto mach Wohnzimmer: Analogietechnik

Diese Methode ist dann gut geeignet, wenn es darum geht, geistige Blockaden abzubauen oder durch einen veränderten Kontext schnell eine Lösung zu finden. Der großartige Side Effect: Content Manager:innen schaffen für die Leser:innen durch ungewohnte „Bilder“ und Parallelen ein besonderes Lese-Erlebnis.

So geht’s: Ein:e Content Manager:in ruft über Slack zur Analogietechnik auf und nennt ein konkretes Merkmal eines Themas. Beispielsweise möchte er oder sie einen neuen Zugang zum Thema Raumvolumen für eine Autokampagne finden und hält etwa fest: „Ein Auto für eine Familie braucht viel Raum und Platz.“ Jetzt liegt es an den anderen Teammitgliedern, Assoziationen und Analogien zu dieser Aussage zu finden. Das könnte etwa sein: „Auch ein Wohnzimmer für eine Familie braucht viel Raum und Platz“ – und schon entsteht eine Analogie zwischen einem Auto und einem Wohnzimmer, ergänzt um den Wohlfühlfaktor des Wohnzimmers.

Das Wichtige bei der Analogietechnik: Alles ist erlaubt – denn was im ersten Moment völlig übertrieben oder verrückt, vielleicht sogar zu provokativ, wirkt, könnte am Ende zur spannendsten neuen Idee weitergesponnen werden.

3. Spekulationen erwünscht: Was-wäre-wenn-Technik

Zeit für Gedankenspiele: Mit der „Was-wäre-wenn“-Technik gehen wir ganz neu an Fragestellungen heran. Die Methode ist dann ein heißer Tipp, wenn man etwa ein Produkt auf neue, frische Weise beschreiben möchte.

So geht’s: Eine neue Kreativ-Session wird im Slack-Channel eröffnet, diesmal mit einer Frage wie beispielsweise: „Was wäre, wenn es das Produkt XY nicht gäbe?“ In einem zeitlich begrenzten Rahmen sind nun wieder alle Team-Mitglieder eingeladen, ihre Überlegungen zur Frage zu teilen. Die Sammlung, die sich daraus ergibt, ist voraussichtlich ein Pool an Problemen, die es ohne das entsprechende Produkt im Alltag der Menschen geben würde. Et voilà, schon haben wir Stoff für neue Produktbeschreibungen.

4. Ideen immer weiterspinnen: Kollektives Notizbuch

Neue Ideen generieren und sich dabei gegenseitig inspirieren: Das ist kurz zusammengefasst das Prinzip des „Kollektiven Notizbuchs“. Idealerweise haben Content Manager:innen für diese Technik etwas mehr Zeit, um immer wieder zum Ideenfindungsprozess beitragen zu können.

So geht’s: Über GoogleDocs wird ein Dokument angelegt, auf dessen erster Seite eine bestimmte Problemstellung skizziert wird. Nun machen wir das Team (über unseren Slack-Channel mit Verweis auf das GoogleDoc) darauf aufmerksam, dass eine Kreativ-Session eröffnet wurde. Im nächsten Schritt kann jede:r, nachdem er:sie die Problemstellung gelesen hat, jederzeit spontane Eingebungen festhalten – und sich dabei stets vom vorherigen Eintrag inspirieren lassen. Denkbar ist auch die Vorgabe für jedes Mitglied, täglich eine Idee zu ergänzen.

Mit einem eigenen Kommunikationskanal, definierten Methoden und klar kommunizierten Zeiträumen lässt es sich also auch gemeinsam kreativ sein, egal ob nun ein Teil des Teams im Büro oder im Homeoffice arbeitet. Wagt doch einmal einen Versuch – im schlimmsten Fall kommen dabei ein paar frische Ideen heraus.😉