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Es ist Zeit höflich zu sein, es wird Zeit umzudenken…

Lucas Schaerf

Lucas Schärf beschäftigt sich als Co-Founder von Content Garden mit der Expansion und strategischen Entwicklung des Unternehmens. Er ist begeisterter Outdoor-Sportler und findet, dass die Welt noch etwas mehr Kreativität und Erfindertum vertragen könnte.

Niemand von uns wird gerne angeschrien, keiner hat es gerne, wenn man ihn für dumm verkaufen möchte. Warum aber machen wir genau diesen Fehler regelmäßig in der Online-Werbung?

Online Ads sind innovativ – wirklich?

Einmal ganz ehrlich: Die meisten Banner sind nicht viel mehr als animierte Print-Sujets, Anzeigen die oftmals aus der Klassik übernommen und für das Netz angepasst werden. Selbes Sujet, selber Effekt – kaum jemand interagiert damit. Oder reißen Sie sich etwa Anzeigen aus Zeitungen oder nutzen gar QR-Codes auf Plakaten? Eben.

Der Gedanke hinter Online war es immer schon, das Netz zu vernetzen und Interaktion mit relevanten Inhalten im Web zu ermöglichen: Barrierefreier Informationstransfer. Leider scheint es, als wären diese Ideen noch nicht in der digitalen Werbung angekommen. Bis heute werden sehr gerne repetitive Banner geschalten, die zum einen langweilig sind und zum anderen in den allerseltensten Fällen einen wirklichen Nutzen für den User darstellen. Im schlimmsten Fall sind diese genervt, nämlich dann, wenn sie durch plumpes Re-Targeting über Wochen verfolgt werden, nur weil sie einmal eine Website besucht, oder auf einen Banner geklickt haben. Eine digitale Unart, denn man würde ja auch keinen Konsumenten auf offener Straße und täglich mit „Kauf du Sau“-Botschaften verfolgen.

Der Inhalt ist das Problem

Nicht die Werbung, der Inhalt ist unserer Erfahrung nach das wahre Problem der Online-Werbung. Denn betrachten wir einmal die Bildergalerie – das wohl beliebteste visuelle Element im Netz: Medien nutzen sie ständig, um auf spielerische Art und Weise Informationen zu transportieren. Die User lieben es, sich durch Bilderstrecken zu klicken. Interaktion ist hier leicht gemacht, es gibt keine Umwege, die Inhalte sind leicht verständlich und es ist kein Briefing notwendig.

Die User wissen schlichtweg, was zu tun ist. Hier liegt auch die Wurzel des Erfolgs der Slideshow Ads, die Advertisern und auch Nutzern viele Vorteile bieten: Allen voran die aktive Interaktion mit Inhalten und zwar direkt im Umfeld des Publishers. Denn einmal ehrlich: Niemand verlässt die Seite des Mediums, auf der er sich gerade befindet, gerne. Auch auf mobilen Endgeräten sind Slideshows die wohl performanteste Möglichkeit, Werbung zu schalten, denn während man sich hier bei Bannern oft verklickt und Ärger vorprogrammiert ist, fügen sich die Slideshow Ads perfekt in das swipe-Verhalten der Online User ein.

KISS – Keep it Simple and Stupid

Auch im Content Marketing – das momentan in aller Munde ist – ist es wichtig, an die Nutzer zu denken. Content alleine führt nicht zum Erfolg. Die Inhalte müssen zum User gebracht werden, nicht der User zum Inhalt. Klingt logisch – ist es auch! Auf diese Weise ergibt sich für die Werbetreibenden und gleichzeitig auch für die Nutzer ein positiver Effekt, nämlich dann, wenn sie erkennen, dass Werbung nicht zwingend nerven muss, sondern sehr wohl auch nützlich sein kann. Ratgeber, Bilder- und Produktstrecken bieten simple und unterhaltende Informationsaufnahme und zugleich einen echten Mehrwert für die User. Ist dadurch auch das Interesse für ein Produkt geweckt, kommt es unweigerlich zum heiß ersehnten Klick auf das Werbemittel.

Das wertvollste Gut an diesem Ablauf ist die Freiwilligkeit, auf der dieser Klick beruht. Der User wurde nämlich nicht in die Irre geführt, bleibt im Normalfall lange auf der Kundenwebseite, weil echtes Interesse vorhanden ist und KPIs sowie Bounce Rates und Conversions verbessern sich drastisch. Also: Keept it simple and stupid! Aber alles mit ein wenig Hausverstand und Rücksicht auf die Person hinter dem Bildschirm.