Seite wählen

Was machen, wenn der Traffic nur von Google kommt

Avatar-Foto

Julia Rupanovits-Ortner

Julia Rupanovits-Ortner ist Head of Content Creation. Von informativen Native-Advertising-Inhalten über fesselnde Krimis bis hin zu ausgiebigen Google-Rezensionen begeistern sie Geschichten verschiedenster Art.

Ihre Website bezieht den Traffic fast ausschließlich über Google und andere Suchmaschinen? Falls dies eine ordentliche Besucherzahl bringt, sind Sie vermutlich recht zufrieden damit. Klar, es ist ein absolut gutes Zeichen wenn man in den SERPs gut rankt und dementsprechend Klicks auf der Seite verbuchen kann – aber in diesem Beitrag möchte ich auch erklären, warum eindimensionaler Traffic (zum Beispiel nur Google-Traffic) für eine Website ziemlich gefährlich werden kann.

Denn: Suchmaschinen-Traffic ist nur temporär ein gutes Zeichen und kann prinzipiell vom einen Tag auf den anderen komplett ausfallen. Und dazu muss unter Umständen nicht mal viel passieren. Hier möchte ich nun mögliche Szenarien aufzeigen und gleichzeitig hilfreiche Tipps geben, um mehrdimensionale Traffic-Quellen für Ihre Website erreichen zu können.

Die Gefahr bei eindimensionalem Google-Traffic

  • Updates des Google-Algorithmus: Google passt seinen Algorithmus ständig an bzw. tauscht ihn komplett aus (s. Google Hummingbird). Genau durchschauen kann diesen Prozess niemand; einzig und allein aktuelle Trends lassen sich nachweisen. Jedenfalls kann der Traffic einer Website massiv leiden, wenn eine solche Anpassung zu Ungunsten der eigenen Website-Struktur stattfindet.
  • Penaltys und Abstrafungen: Ob nun bewusst oder nicht – führt man SEO-Maßnahmen durch, die Google so gar nicht passen, kann es leicht möglich sein, dass man empfindliche Positionsverluste in den SERPs hinnehmen muss. Das kann einzelne Verzeichnisse, Dokumente, oder in einigen Fällen auch die gesamte Website betreffen. Jedenfalls können Abstrafungen ein, eigentlich gewinnbringendes, Web-Projekt völlig ruinieren. Einen kassierten Penalty wieder auszumärzen ist oft gar nicht so einfach.
  • Google-Besucher sind selten wiederkehrende Benutzer: User, die via Suchmaschine auf Ihre Website gekommen sind, finden diese vielleicht nützlich. In aller Regel aber sind dies keine regelmäßig wiederkehrenden Besucher. Returning Visitors sind von der Qualität Ihrer Inhalte überzeugt und kommen deshalb immer wieder auf Ihre Website. Direkte Besucher setzen sich mit Ihren Ausführungen aktiv und gewissenhaft auseinander. Es hängt natürlich stark von der Art der jeweiligen Website ab; gewissermaßen kann man diesen Faktor aber durchaus als Qualitätskriterium sehen.
  •  Fazit – Man macht sich abhängig: Sie sehen schon, eindimensionaler Besuchertraffic (in unserem Exempel über Suchmaschinen) zwingt Sie in die Abhängigkeit von Google und dessen Algorithmus-Anpassungen. Außerdem zeugt es nicht gerade von einer optimalen Content- und Distributions-Strategie. Klar ist: Weisen Ihre Analysergeinisse extrem einseitige Werte bei den Besucherquellen aus, gibt es auf jeden Fall Verbesserungspotenzial. Die richtigen Maßnahmen zu treffen ist aber in der Praxis oft recht tricky; deshalb gibt es nachfolgend einige Tipps zur optimalen Balancierung der potenziellen Besucherquellen.

Tipps für mehrdimensional strukturierten Besuchertraffic

Ordentlich Visitors über Suchmaschinen zu erreichen ist wie gesagt – selbstverständlich – ein sehr gutes Zeichen. Dennoch sollte man nicht darauf verzichten, alle Möglichkeiten der Trafficgenerierung auszunutzen:

Social Media optimal nutzen

„Social Networks!“, das ist wohl oft der erste Gedanke, wenn man über mögliche Quellen für zusätzlichen Traffic nachdenkt. Zu Recht – wenn man auch eine dementsprechende Social-Media-Strategie fährt. Einfach ein Profil hier und eines dort anzulegen und wahllos Links zur Website zu posten, wird in den seltensten Fällen zum Erfolg führen.

Um auf eine solche Strategie zu kommen sind mehrere Faktoren relevant. Welche Zielgruppe möchte ich ansprechen und wo ist diese präsent? Welche Kanäle sind auf meinen Content zugeschnitten? Wie kann ich mich von der oft zahlreichen Konkurrenz abheben? Welchen Mehrwert kann ich durch meine Social-Media-Aktivitäten bringen?

Diese Fragen und noch mehr sollte man sich auf jeden Fall stellen. Denn oft werden weniger populäre Portale unterschätzt oder einfach nur übersehen. Um ein Beispiel zu nennen: Pinterest führt hierzulande, trotz Wachstum, eher ein Randdarsein. Verfügt man aber über qualitativ hochwertiges und exklusiv Fotomaterial und kann dieses auf die dortige Zielgruppe (Kreative, Frauen, Eltern) ausrichten, so wird man tolle Erfolge erzielen können.

Content mit Qualität und Tiefe

Es geht darum, Website-Besucher langfristig an das eigene Angebot und dessen Content zu binden. Erreichen kann man das nur mit wirklich guten Beiträgen, die auch in die Tiefe gehen.

„Gut gemachte“ Beiträgen mit den wichtigsten Infos zu einem Thema gibt es im Web in den meisten Bereichen bereits zur Genüge. Nur wer Hintergrundinfos, Praxistipps und echte Expertise bieten kann, wird sich von den Mitbewerbern abheben.

Mut haben – innovativ sein

Sie haben eine Idee für ein Posting oder eine ganze Beitragsreihe, aber sind sich unsicher, ob das Konzept nicht zu ausgefallen ist? Im Zweifelsfall gilt oft: Try it! Denn jeder einzelne Beitrag im Corporate-Blog, jedes Posting in Social Networks, jeder Spot auf einer Video-Plattform ist eine neue Chance, im Web für Furore zu sorgen. Viel mehr als weniger Aufmerksamkeit als gewünscht zu erregen kann selten passieren. Dies gilt natürlich nur wenn Sie keine Falschinformationen liefern und nicht gegen die guten Sitten verstoßen.

Mut und Innovationsbereitschaft zu zeigen heißt aber auch, neue Kanäle zu beschreiten, die noch nicht ausgeschöpft wurden. Verfügt man bereits über einen gewissen Pool an Stammlesern kann E-Mail Marketing via Newsletter-Implementierung Sinn machen. Sie erkennen einen neuen Web-Trend der zu Ihren Produkten bzw. Dienstleistungen passt? Setzen Sie sich damit intensiv auseinander und nutzen Sie ihn auf Basis Ihrer Rechereche für Ihre Zwecke.

Die User-Journey

Machen Sie sich Gedanken, was das Nutzererlebnis auf Ihrer Seite einzigartig machen könnte. Ihr Auftritt muss so begeistern, dass die User immer wieder kommen möchte.

Dazu gehört beispielsweise eine übersichtliche Navigation, nützliche Zusatz-Funktionen, die abwechslungsreiche Einbindung von Content-Arten und die sinnvolle Integration von interaktiven Elementen.

Durch interaktives Storytelling können auch komplexe Zusammenhänge übersichtlich und unterhaltsam aufbereitet werden. Vor allem im Internet der Zukunft kann und muss Information Hand in Hand mit Unterhaltung gehen.

Smarte Display-Werbung

So sehr Content Marketing auch immer mehr das Online-Business prägen wird, smart umgesetzte Display-Werbung im klassischen Online Marketing bringt nach wie vor Traffic und viele weitere Benfits (Brand Awareness, Image etc.) für Ihre Website bzw. Ihr Unternehmen.

Hier geht es darum, die User nicht zu nerven und durchdachte Konzepte auszuarbeiten. Beispielsweise können durch intelligent und ansprechend gestaltete interaktive Werbemittel die Interaktionsraten und somit die Aufmerksamkeit in neue Höhen gepusht werden.

Fazit

Sind sie mit eindimensionalen Traffic auf Ihrere Website konfrontiert, gilt es in aller Ruhe zu analysieren, welche Möglichkeiten noch nicht oder unzureichend ausgeschöpft wurden und welche neue Wege man gehen kann.

Eine Abhängigkeit von den „Launen“ eines Suchmaschinenriesen ist viel gefährlicher, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Durch eine umfassende Content-Strategie in allen Bereichen stellen Sie Ihren Online-Erfolg auf viele, stabile Grundpfeiler.

Passend zum Thema: Nützliche Mittel gegen zu viel Google-Traffic (t3n.de)